Mittwoch, 06.04.2011

Badehaus zum Lesen

Drei Nordhäuser Autoren machten sich vor einem Jahr auf Spurensuche im Badehaus, beim Schwimmverein und vor allem in den Archiven. Hans-Jürgen Grönke, Dr. Eberhard Krug und Peter Pohl hatten den Auftrag übernommen ein Buch zu schreiben zum Jubiläum.

Zuerst hatten sie beschlossen, die Geschichte des Gebäudes und die des Sports gemeinsam zu erfassen. Doch schnell kamen sie in Schwierigkeiten. Mal gab es kaum Dokumente zum Bad, mal fehlten Quellen zum Verein. So wurden zwei getrennte Kapitel daraus. Jeder der Autoren hatte seine eigenen Erinnerungen an die städtische Badeanstalt.
Fast alle Nordhäuser haben in dem heutigen Jugendstilbad schwimmen gelernt. Doch die Badetradition begann schon viel früher. Daran erinnerte der Chronist Hans-Jürgen Grönke. Schon im Mittelalter habe es Badestuben in Nordhausen gegeben. Wann die letzte geschlossen wurde, darüber gibt es keine Dokumente. 1858 wurde von Andreas Hanewacker eine Badeanstalt in der Grimmelallee eröffnet. Es gab unterschiedliche Räume, neben Duschen und einem Russischen Dampfbad sogar ein Malzbad. Im selben Jahr eröffnete das Freibad an der Rothleimmühle. Beinahe wäre dort auch das Hallenbad entstanden, doch wegen der möglichen Rauchbelästigung für das Gehege wurde davon abgesehen. Das Bad entstand in der Grimmelallee. Viele Höhen und Tiefen erlebten das Gebäude und genauso der Schwimmverein, den es besonders hart traf, als das Jugendstilbad in den 1970ern nicht mehr als Wettkampfstätte anerkannt wurde. Zum Training fuhr man dann häufig nach Sollstedt, erzählte Peter Pohl, der sich in die Vereinsgeschichte vergraben hatte. Inzwischen haben die Schwimmer wieder beste Möglichkeiten im neuen Sportbecken. Talente wie Robert Nüßle beweisen das. Der 20jährige überreichte dem einstigen Schwimmidol Roalnd Matthes eine Chronik des Badehauses. Matthes hatte zugesagt einige Kapitel aus dem Buch vorzulesen. Er war selbst als Jugendlicher in Nordhausen gewesen und kannte das alte Schwimmbad vor der Renovierung. Eine Woche hatte er hier trainiert. Der Schwimmer, der zwischen 1967 und 1974 alle seine Wettkämpfe im Rückenschwimmen gewonnen hat, gab einige Anekdoten zum besten. Nachzulesen ist vieles in der Chronik des Badehauses und des Schwimmvereins. Fotos aus den gesamten 100 Jahren runden das Buch ab. Exemplare sind im Badehaus-Shop, im Buchhaus Rose, im Pressehaus der TA, in der Stadtinfo und der Touristinformation zu erwerben.
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